Hitzeschutz als Klimafolgenanpassung

Sabine Freitag
Sabine Freitag, Fraktionsvorsitzende

In der Sonderratssitzung am 25. Juli wird über die Wiederinbetriebnahme des Wasserspiels am Thie beschlossen. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen trägt diese Entscheidung mit. „Wir haben die verschiedenen Aspekte abgewogen. Natürlich ist es ein Gebot der Stunde, Wasser zu sparen und auch das Wasserspiel am Thie verbraucht wertvolles Trinkwasser. Auf der anderen Seite bietet die Fläche an heißen Tagen auch die Möglichkeit, sich mit dem Wasser abzukühlen“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Sabine Freitag. Bekannt wurden mittlerweile auch andere Verbrauchszahlen. Im November gab die Verwaltung noch einen Verbrauch von etwa 8.300 kWh pro Jahr und Aufwendungen von rund 2500 Euro jährlich in der Beschlussvorlage an – nun sind es nach aktuellen Informationen ein jährlicher Verbrauch von jährlich rund 3.150 kWh Strom und Kosten von rund 800 Euro im letzten Jahr. Der Wasserverbrauch für Befüllung, Wassertausch und Ausgleich für Wasserverdunstung beträgt laut Verwaltung rund 11 m³. Dafür entstanden 2022 Kosten in Höhe von rund 22 Euro.

Für die Grünen kann das Wasserspiel auch ein Beitrag zum Hitzeschutzplan in Zeiten der nötigen Klimafolgenanpassung sein. Deshalb hat die Partei für August einen Antrag eingebracht, in dem die Verwaltung beauftragt wird, im 4. Quartal konkrete Maßnahmen zum Hitzeschutz, deren Kosten und Umsetzungsmöglichkeiten vorzustellen.

In der Begründung heißt es: Klimaschutz ist überlebensnotwendig. Um den Klimawandel aufzuhalten bzw. die Erwärmung der Erde zumindest abzumildern, sind Einsparungen von CO2-Emmissionen notwendig. Neben diesem aktiven Klimaschutz auf vielen Ebenen (Dekarbonisierung, natürlicher Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende) sind auch Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor Klimafolgen notwendig. Dazu gehört auch ein Hitzeschutzkonzept in den Städten und Gemeinden. Die Bedeutung dieser Konzepte mag in Großstädten noch größer sein, aber auch in Barsinghausen sieht die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wichtige Maßnahmen – auch am Deister werden Hitzetage perspektivisch zunehmen. Ein Schwerpunkt sollte zunächst auf dem Innenstadtbereich (Bahnhofsvorplatz, Bahnhofsstraße, Osterstraße, Marktstraße incl. Thie, Volkers Hof) liegen. Ein wichtiger Aspekt des aktiven Hitzeschutzes ist der Gesundheitsschutz von Bürger*innen und Gästen in der Stadt. Denkbare Maßnahmen sind: Informationen der Bevölkerung, weitere Pflanzungen von großkronigen Bäumen, Entsiegelungen von Flächen, Wasserspender, kostenloses Wasser zum Auffüllen von Trinkflaschen im Einzelhandel, Wasserzerstäuber, Aufenthaltsräume in Hitzewellen, Beschattungen durch andere Maßnahmen, wie Sonnensegel oder Pergola.

„Auch die Gestaltung des Thie in der jetzigen Form ist nicht mehr zeitgemäß. Die Aufenthaltsqualität wird durch ein ‚Wasserspiel‘ nicht erhöht, weil ringsherum kühlender Schatten fehlt. Bei 40 Grad im Schatten ist auch hier der Aufenthalt eher gesundheitsgefährdend als ein Genuss“, so die Fraktionsvorsitzende.

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