Durch Wassermanagement Hochwasser reduzieren und Grundwasser schützen

Südaue zwischen Groß Munze und Landringhausen
Südaue zwischen Groß Munze und Landringhausen

In der Ratssitzung am Donnerstag, 29. Juni 2023 wurde die „Verordnung zur Gefahrenabwehr bei Notständen in der Wasserversorgung“ für Barsinghausen beschlossen. Für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat Sabine Freitag dazu darauf hingewiesen, dass die Verordnung für Notstände in der Wasserversorgung ein wichtiger Baustein für den Trinkwasserschutz ist, dass aber gleichzeitig mehr Schritte nötig sind. „Der menschengemachte Klimawandel wirkt sich mittlerweile sichtbar aus. Wir kennen die Extreme, wenn zu viel Wasser in zu wenigen Stunden fällt und es zu Hochwasser führt, zu Überschwemmungen, zum Verlust von Hab, Gut und Leben. Die Kehrseite kennen wir alle auch – wochenlang, monatelang fällt viel zu wenig Regen. Wir reden von Dürresommern in Niedersachsen“, sagte die Fraktionsvorsitzende. Deshalb müsse heute über die Verordnung beraten werden. Denn: sinkende Grundwasserspiegel durch Dürre und Klimawandel sind seit Jahren zu beobachten, gerade für den Bereich zwischen Hannover und Osnabrück sieht das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie seit nunmehr 10 Jahren einen „Beunruhigenden Trend“. „Deshalb sind aber auch – neben dem, was wir heute beschließen, Maßnahmen notwendig, um die Neubildung von Grundwasser zu erhöhen“, erklärte sie. Sparen von Trinkwasser sei ein wichtiger Baustein. Regenwasser könne aufgefangen werden und zur Bewässerung von Obst und Gemüse verwendet werden. „Ausdrücklich begrüßen wir hier auch die Angebote der Verwaltung, als zum Beispiel auf der letzten Mowi kostenlose Adapter für die Befüllung von Regentonnen verteilt  und über die Regenwassernutzung informiert wurde.

Zu wenig Wasser und vor allem zu wenig Grundwasserneubildung, trockengefallene Bachläufe und umgekehrt zu viel Wasser durch Starkregenereignisse seien zwei Seiten einer Medaille. Und hier setzt ein kommunales Wassermanagement an: Es wird ein Konzept erarbeitet und umgesetzt, dass sowohl besseren Hochwasserschutz als auch eine höhere Grundwasserneubildung sicherstellen soll. Das Land Niedersachsen gibt dafür Fördermittel im Rahmen der Richtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“. Projektträger sind neben den Gemeinden auch Unterhaltungsverbände. „Wir sind der Meinung, dass wir auch in Barsinghausen ein Wassermanagement benötigen, um Schäden durch Hochwasser zu minimieren und unsere Trinkwasserversorgung langfristig zu sichern“, sagte Sabine Freitag. Die Einsparungen heute sind nicht zu vermeiden – auch über die Notverordnung hinaus. Ein Wassermanagement in Barsinghausen ist ein wichtiger Baustein. Deshalb werde sich die Grüne Fraktion nach der Sommerpause dafür einsetzten und entsprechende Anträge stellen, kündigte die Fraktionssprecherin an. Dazu gehöre auch eine Verwaltungsstelle für Klimafolgenanpassung, die sich um Themen wie Hitzeschutz, Beschattung durch Begrünung, Versickerung, Entsiegelung und Wassermanagement kümmert und dafür Fördermittel einwirbt.

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Ein Kommentar

  1. Das finde ich super und dringend notwendig! Gerade die Bebauuung der Felder (Gewerbegebiete und Neubaugebiete) in Barsinghausen erscheint mit angesichts des Klimawandels (Hitzestau, Versiegelung) doch sehr bedenklich.

    Beschattung durch Begrünung, Versickerungsflächen sollten vor allem bei den Neubebauungen (Einkaufzentrum Innenstadt, weiterer Ausbau der Gewerbegebiete, Neubausiedlungen) mitgedacht werden. Entsiegelung und Entsiegelungsförderung ist natürlich im Altbestand ebenfalls wünschenswert.
    Ich freue mich, dass die Grünen Barsinghausen dieses wichtige Thema erkannt haben und aktiv angehen und wünsche Ihnen viel Erfolg!