Grüne informieren sich im Evangelischen Hospiz in Barsinghausen

Fotos vom Besuch von Bündnis 90/Die Grünen im Evangelischen Hospiz Barsinghausen

Der Blick vom Evangelischen Hospiz in Barsinghausen aus in das Calenberger Land begeistert auch im Winter und nach Einbruch der Dunkelheit. Davon konnten sich am Mittwoch, 12. Februar, auch die Landtagsabgeordnete der Grünen, Djenabou Diallo Hartmann, der Direktkandidat für den Bundestag, Dr. Michael Steinke und Aktive aus dem grünen Ortsverband Barsinghausen überzeugen.

Milena Köster, die Leiterin der Einrichtung in der Bergstraße und die Psychologin Hanna Röver begrüßten die Gruppe im Hospiz, das seit gut einem Jahr im alten Anna-Forcke-Stift ansässig ist. Seit Januar 2025 können bis zu zwölf Gäste im Haus die letzte Lebensphase verbringen. Sie sind im Durchschnitt 17 Tage im Haus. „Die Aufnahme im Hospiz ist eine Krankenkassenleistung. 95 Prozent der Kosten werden übernommen, das heißt auch, dass wir auf Spenden angewiesen sind“, erklärte Milena Köster im Gespräch.

Wer im Hospiz ohne Heilungsaussicht die letzte Etappe des Lebens verbringt, wird palliativ behandelt und erhält die Hilfe, die Symptome lindert und die gut tut. Da es insgesamt bundesweit zu wenige Hospizplätze gäbe, sterben viele Menschen beim Warten auf einen Platz. „Wer hat es nötiger, ist eine unserer Fragen, wenn es mehr Anfragen als Plätze gibt. Wichtig ist uns, dass alle Gäste bei uns gleich sind. Jeder und jede wird hier gleichbehandelt, egal ob reich oder arm oder egal welcher Herkunft. Es gibt keine Unterschiede“, betont Milena Köster.

Das Hospiz hat derzeit keine Personalprobleme. „Viele Pflegefachkräfte gehen bewusst in die Hospizarbeit“, sagt die Leitung. Aber trotzdem blickt sie auf viele Herausforderungen, die sie in der Zukunft sieht. Angesichts einer alternden Gesellschaft gehe sie auch von einem Fachkräftemangel in Hospizen aus. Die Pflege sei grundsätzlich auf Kräfte mit Migrationshintergrund angewiesen – und damit auch auf ein antirassistisches Verhalten untereinander im Team und mit den Hospizgästen. „Wer macht künftig die Arbeit? Unser Wohlstand im Land ist gefährdet. Wir können uns eine Stimmung gegen Menschen mit migrantischen Hintergrund nicht leisten. Deshalb setzen wir uns im Landtag auch für Antidiskriminierung ein. Migration und Integration sind notwendig“, hob die Landtagsabgeordnete Djenabou Diallo Hartmann hervor.

Sie lud das Hospizteam, in dem auch viele Ehrenamtliche tätig sind, zu einem Besuch in den Landtag ein. „Dann zeige ich Ihnen das Haus, so wie wir heute ihr Haus sehen konnten“, bedankte sie sich im Namen der Grünen für die Einladung ins Hospiz.