Aufgrund eines Antrags der Grünen im Rat der Stadt Barsinghausen fand vor der Ratssitzung am Donnerstag, 3. April, eine Begehung von Rat und Verwaltung der Adolf-Grimme-Schule (AGS) statt.
„Wir haben gesehen, dass die Doppelraumnutzung von Ganztag und Schulbetrieb mit wachsenden Schüler- und Schülerinnenzahlen im kommenden Schuljahr vielleicht technisch und organisatorische möglich wäre – pädagogisch sinnvoll wäre dies allerdings nicht“, betonte der grüne Ratsherr Axel Frey in der anschließenden Ratssitzung. In der Sitzung beriet der Rat über die vorsorgliche Freigabe eines Sperrvermerks, mit der die Verwaltung Container anschaffen kann, die gegebenenfalls auch als kurzfristige Erweiterung der AGS dienen können.
Auf dem Hintergrund dessen, dass die AGS in das niedersächsische Start-Chancen-Programm ab dem kommenden Schuljahr als besonders förderungswürdig aufgenommen wurde sagte Axel Frey: „Ich möchte in Erinnerung rufen, dass hier an der Schule gut ein Drittel der Kinder nicht Deutsch als als Muttersprache haben – viele haben erhöhten Förderbedarf geistige Entwicklung, körperlich-motorische Entwicklung sowie emotionale und soziale Entwicklung – hier wird überdurchschnittlich Inklusion betrieben.
Das Land Niedersachsen hat die AGS deshalb als besonders förderwürdig eingestuft“. Von daher sei es kontraproduktiv, wenn das bestehende System der Ganztagsbetreuung, was sich bewährt hat und funktioniert mit den Räumen für die Mensa, den Bewegungsraum und den Mehrzweck- oder Spielraum aufzulösen und diese Kinder stattdessen auf die bestehenden Klassenräume zu verteilen.
Aus diesem Grund sei es nun wichtig, dass als kurzfristige Möglichkeit Container zusätzliche Räume schaffen. Aber vor allem auf die Bedeutung des Start-Chancen-Programms hob ein Ergänzungsantrag der Grünen ab, der mit sehr großer Mehrheit fraktionsübergreifend angenommen wurde. Im nächsten Sitzungslauf wurde die Verwaltung beauftragt, über die Möglichkeiten, ein Konzept für die Umsetzung des Programms zu entwickeln, zu informieren.
„Es geht uns darum, zeitnah auch eine Qualitätsverbesserung im Ganztag zu erreichen. Dies geht aus unserer Sicht nur, wenn Planende, Lehrkräfte und Verwaltung sich an einen Tisch setzen und gemeinsam ein Konzept für eine zukunftsfähige Ganztagsschule erarbeiten und daraus Umbau- und Ausstattungsmaßnahmen herleiten. Erste Gespräche muss es dazu umgehend geben“, erklärte Ratsfrau Bärbel Cronau-Kretzschmar. Diese Umsetzung sehen die Grünen unabhängig von anderen dringenden Maßnahmen an anderen Grundschulen, die zu Recht auch saniert und umgebaut werden müssen.