Schulpolitische Veranstaltung

Grüne nehmen Impulse mit in die Schuldebatte

Referent Stefan Niemann
Referent Stefan Niemann

„Schule neu denken?!“ – unter diesem Titel hatten die Grünen in Barsinghausen am Dienstag, 6. Mai, zu einem schulpolitischen Abend in die Kulturfabrik Krawatte eingeladen. Vor allem ein Fachpublikum aus Schulleitungen, Elternvertretern, aber auch Architekten und den kommissarischen Sozialdezernenten der Stadt, Robert Engelmann, konnte die Grüne Ortsverbandsvorsitzende Dorota Szymanska im Saal begrüßen.

Im ersten Teil des Abends stellte Stefan Niemann von „SICHT.weise“, ein Unternehmen für Systemische Beratung für Schulentwicklung und Unterrichtsentwicklung, Schulbau und Kommunen aus Verden, Impulse für eine moderne Schule vor. „Schule ändert sich grundlegend. Wir stehen vor einem Epochenwandel, hin zu einem fächerübergreifenden Lernen, zu neuen Strukturen und Raumprogrammen“. Für uns heißt das auch: ‚goodbye Flurschule‘“, machte er deutlich und stellte anschaulich verschiedene Konzepte für Umbauten im Bestand, aber auch im Bereich Neubau vor. In einer Ganztagsgrundschule, die ab 2026 rechtverbindlich eingeführt wird, gehörten „alle Räume allen“, vormittags und nachmittags sollten Räume gleichermaßen genutzt werden. Dies bedarf natürlich einer entsprechenden Ausstattung von vielfältig nutzbaren Arbeits- und Sitzmöbeln. Er plädierte auch für mehr Transparenz in der Entwicklung neuer Konzepte, so dass alle Gruppen in der Schule und Entscheidungsträger informiert und beteiligt werden. Bevor geplant und gebaut werde und somit die Architektur zum Zuge käme, müssen Organisationsfragen geklärt und das pädagogische Konzept erarbeitet werden. Jede Schule wird sich überlegen müssen, wohin sie sich in Zukunft entwickeln möchte.

 Die Ortsverbandsvorsitzende Dorota Szymanska begrüßt die Gäste in der Kulturfabrik Krawatte

Im Anschluss informierte die  grüne Landtagsabgeordnete Djenabou Diallo Hartmann aus Garbsen über den aktuellen bildungspolitischen Weg der rot-grünen Regierung und verwies unter anderem auf höhere Investition in Schulen, auf zusätzliche Stellen für Lehrkräfte und eine höhere Einstufung. Wichtig sei ihr vor allem auch die Bildungsgerechtigkeit, betonte sie. Dazu gehöre auch der politische Wunsch, dass zum Beispiel Schulessen kostenfrei werde. Sie nahm einige Anfragen und Themen aus der Diskussion mit den Gästen mit und sicherte zu, dass sie sich mit Antworten zurückmelden werde. Unter anderem wurde im Rahmen der Diskussion kritisch angemerkt, dass Unterrichtsstunden für „Deutsch als Fremdsprache“ zu gering ausfallen würden. Außerdem fehle immer noch ein wichtiger Erlass zur weiteren Ausgestaltung und Finanzierung der verlässlichen Grundschule. Das behindere die weitere Konzeptentwicklung.

„Wir sind hochzufrieden mit dem Verlauf und dem positiven Feedback der Teilnehmenden der Veranstaltung. Als Ratsfraktion nehmen wir Impulse mit in die weiteren Gespräche und bleiben am Thema Schule und vor allem am Ausbau des Ganztags dran“, hob Ratsfrau Bärbel Cronau-Kretzschmar hervor. Auch nach Ende der Vorträge und Diskussion blieben die Gäste noch bei einem Imbiss in der Kulturfabrik und führten die Gespräche im lockeren Rahmen fort.

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